Ehemalige Rollen

Christoph Wortberg und Daniel Hajdu spielten

Frank Dressler

In der "Lindenstraße" von Folge 6 bis 863, zahlreiche Besuche

Frank Dressler

Frank Dressler ist ein Pechvogel. Unstet wie das Fähnlein im Wind schwankt er zwischen Kriminalität und Integrität. Auf seinem beschwerlichen Weg in die Eigenständigkeit ist ihm vor allem die Bindung an seinen autoritären Vater Ludwig hinderlich.

Frank Dressler: Die ganze Geschichte

Frank Dressler wird am 31. Oktober 1966 als Sohn der Schauspielerin Nina Winter und des Allgemeinmediziners Ludwig Dressler geboren. 1970 wird die Ehe seiner Eltern geschieden. Nina geht in die USA und Frank wächst fortan bei seinem Vater in München auf.

Dressler und Frank streiten

"Krieg und Frieden": Frank (Daniel Hajdu, links) und Ludwig (Ludwig Haas) verbindet eine Hassliebe.

Im Januar 1986 „strandet“ Frank wieder in der Lindenstraße, nachdem er gemeinsam mit Carsten Flöter ein halbes Jahr in den Staaten verbracht hat (Folge 6). Ludwig möchte nur zu gerne, dass der Filius beruflich in seine Fußstapfen tritt. Doch Frank schmiedet ganz andere Pläne: Wie seine Mutter Nina möchte er Schauspieler werden. Als Frank Anfang Juni 1986 tatsächlich sein Medizinstudium an den Nagel hängt, ist Ludwig so außer sich, dass er Frank kurzerhand vor die Tür setzt und den Geldhahn abdreht (Folge 27).

Schon bald in Geldnot geraten gibt Frank eine erste Kostprobe seiner kriminellen Energie: Er bricht in die Wohnung seines Vaters ein und stiehlt eine Ikone (Folge 28). Bei einem erneuten Einbruch kurz darauf schlägt er die Putzfrau Else Kling nieder und entwendet jede Menge Betäubungsmittel. Die Polizei weiß von seinen Kontakten zur Drogenszene und überprüft außerdem sein Konto; Frank steht schnell unter Verdacht. Ludwig bereut mittlerweile sein hartes Vorgehen gegen den Sohn. Reumütig besorgt er ihm deshalb Bargeld und Flugtickets. Doch ehe Frank die Unterlagen bekommt, ist Else Kling wieder vernehmungsfähig und identifiziert den jungen Dressler als den Täter, der sie rücklings überfallen hat. Frank wird festgenommen (Folge 31).

Frank landet im Gefängnis

Die Hochzeitsglocken läuten für Elisabeth (Dagmar Hessenland, vorne links) und Ludwig Dressler (Ludwig Haas, vorne rechts). Trauzeugen sind Lydia (Tilli Breidenbach) und Frank (Christoph Wortberg).

An der Hochzeit seines Vaters mit Elisabeth (Dagmar Hessenland) nimmt Frank trotz seines Strafvollzugs teil (links: Tilli Breidenbach).

Ludwig ringt drei Monate mit sich, ehe er Frank Ende September 1986 im Gefängnis besucht. Frank freut sich über den Besuch des Vaters und eröffnet ihm seinen Wunsch, nach der Haft (finanziell) auf eigenen Beinen stehen zu wollen (Folge 43). Mitte April 1987 wird Frank auf Bewährung entlassen und nimmt sich ein eigenes Zimmer in der Prinzenstraße (Folge 72).

Kurz darauf lernt Frank die flippige Chris Barnsteg kennen. Sein Traum, Schauspieler zu werden, trifft bei Chris auf volles Verständnis. Gemeinsam mit Carsten, Gerd und Beate gründen sie schon bald eine Theatergruppe. Die beiden verlieben sich und werden ein Paar. Einzig Lydia Nolte, bei der Chris zur Untermiete lebt, steht dem jungen Glück hinderlich im Weg. Nächtliche Têt-á-têtes werden von ihr gerne sabotiert und einmal wirft Lydia den jungen Mann sogar aus ihrer Wohnung (Folge 96).

Frank und Nina proben für das Theaterstück

Theaterprobe im "Akropolis": Frank und seine Mutter Nina (Krista Stadler).

Ende Juli 1987 besucht Franks Mutter Nina Winter ihren Sohn in München (Folge 86). In der Ehe von Ludwig und dessen neuer Frau Elisabeth sorgt sie damit für Trubel, denn der Charme der charismatischen Nina katapultiert Elisabeth gnadenlos ins Abseits. Frank jedoch ist voller Stolz auf seine Mutter. Als erfahrene Schauspielerin bereichert sie die Proben seiner Theatergruppe mit ihren Ratschlägen.

Frank geht nach New York

Frank (Christoph Wortberg, links) macht seinem Vater (Ludwig Haas) eine traurige Mitteilung.

Frank verabschiedet sich von Ludwig.

Die Beziehung zwischen Frank und Chris gerät ins Wanken. Die Theaterpremiere von „Orphée“ wird zwar noch ein voller Erfolg; danach trennen sich Frank und Chris jedoch. Auch zwischen den anderen Mitgliedern der Theatergruppe keimt Streit auf, auf dessen Höhepunkt sich die Truppe auflöst. Frank verlässt im Dezember 1987 München um in New York eine Schauspielausbildung zu absolvieren (Folge 107).

Robert gibt Frank Drogen

Weißes Pulver, schwarze Seele: Der skrupellose Robert (Martin Armknecht) wird Frank zum Verhängnis.

Im November 1990 kehrt Frank aus einem traurigen Anlass zurück in die Lindenstraße: Er ist seit einem Jahr heroinabhängig und war deshalb erneut im Gefängnis. Ludwig kümmert sich um den Sohn und versorgt ihn mit der Ersatzdroge Methadon während sie auf einen Therapieplatz warten (Folge 260). Doch bald lernt Frank den zwielichtigen Robert Engel, Carstens Exfreund, kennen. Robert zieht aus Franks Sucht skrupellos Profit und versorgt ihn fortan mit Heroin. Frank beginnt Ludwig zu bestehlen, um seine Sucht weiterhin finanzieren zu können.

Franks Drogensucht

Als Frank im Januar 1991 einen Therapieplatz bekommt, wird sein Vorhaben clean zu werden, von Robert sabotiert. Er fängt Frank auf dem Weg zur Klinik ab und schenkt ihm Heroin – der Therapieplatz ist damit verwirkt. Da Frank mehr Stoff braucht, überfällt er sogar eine Tankstelle (Folge 266). Für Tage ist er verschwunden, ehe er wieder zu Ludwig zurückkehrt, nur um diesen erneut zu bestehlen.

Ludwig kümmert sich um den kranken Sohn Frank

Ludwig leidet mit seinem Sohn.

Statt in einer Klinik entzieht Frank schließlich in der Lindenstraße unter der Aufsicht seines Vaters. Der Entzug gelingt, allerdings ist Frank danach in einer äußerst labilen Verfassung, in der er insbesondere Ludwig hart vor den Kopf stößt und ihm die Schuld an seiner Misere gibt (Folge 274).

Zeitgleich mit seiner Entscheidung gegen das Heroin entscheidet sich Frank auch gegen eine weitere Laufbahn als Schauspieler. Im Juni 1991 sattelt er um: Seinen Lebensunterhalt will er fortan als Schreiner bestreiten. Er bekommt eine Lehrstelle und Nachbar Zorro, der gerade zu seinem Bruder zieht, überlässt ihm großzügig seinen Wohnwagen als Werkstatt.

Rache an Robert

In seiner Tätigkeit als Schreiner blüht Frank auf; Rachegelüste gegenüber dem skrupellosen Heroindealer Robert lassen ihn jedoch nicht mehr los.

Ludwig Dressler (Ludwig Haas, links) ist verzweifelt. Er glaubt, dass Frank (Christoph Wortberg) einen Rückfall erlitten hat.

Ludwig glaubt, dass Frank einen Rückfall erlitten hat.

Als er beobachtet, wie Robert mit der jungen Valerie Zenker anbändelt, schrillen bei Frank die Alarmglocken. Er droht Robert, ihn zu töten, falls er Valerie heroinsüchtig machen würde. Tatsächlich ist Robert nicht zu trauen. Ende Oktober treibt er seine Böswilligkeit auf die Spitze: Robert schleicht sich in Franks Wohnwagen und injiziert ihm im Schlaf eine Dosis Heroin. Frank überlebt den hinterhältigen Angriff, liegt aber eine Woche lang im Koma. Zu allem Übel vermutet Ludwig nun, dass Frank rückfällig geworden sei – eine Annahme, die Robert beflissentlich bekräftigt (Folge 309).

Frank zieht immer den Kürzeren

Frank hält Robert eine Pistole vor

Frank platzt der Kragen. Diesmal soll Robert mit dem Leben bezahlen.

Nach dem Vorfall beschattet Frank seinen Erzfeind Robert geradezu fieberhaft. Gemeinsam mit Valerie will er ihm eine Falle stellen: Valerie soll Robert um Kokain bitten, während die Polizei im entscheidenden Moment Roberts Wohnung stürmen soll. Der schlaue Robert durchschaut jedoch den Hinterhalt und hat just an diesem Tag keinen Stoff vorrätig in der Wohnung – Frank steht vor der Polizei wie ein Lügner da (Folge 319). Als Robert mit einem 15-Jährigen in seiner Wohnung verschwindet, ruft Frank erneut die Polizei. Aber da Robert den Jungen lediglich zu einem Interview für sein neues Buch eingeladen hat, steht Frank wiederum als der Dumme da (Folge 337). Voll blinder Wut verübt er mit einer Waffe des alten Nachbarn Franz Wittich einen Mordanschlag auf Robert, der allerdings gänzlich misslingt: Robert wird nicht getroffen und bezichtigt Wittich, der Schütze gewesen zu sein. Mit dieser Falschaussage zu Gunsten Franks will er diesen erpressen, niemals bei der Polizei gegen ihn auszusagen.

Angewidert von der Skrupellosigkeit Roberts stellt sich der verbitterte Frank der Polizei. Er wird jedoch nicht verurteilt. Bald darauf, im Juni 1992, verlässt Frank München, um in Celle eine Lehrstelle in einer Restauratoren-Werkstatt anzutreten (Folge 340).

Franks "Stiefmutter" Tanja

Dr. Dressler (Ludwig Haas, Mitte) kann den ewigen Streit zwischen Frank (Christoph Wortberg) und Tanja (Sybille Waury) nicht mehr ertragen.

Frank gelingt es nicht, Ludwig von Tanja (Sybille Waury) fernzuhalten.

Ludwig ist mit dem Tod seiner zweiten Frau Elisabeth zum Witwer geworden. Als Frank mitbekommt, wie Ludwig „in die Fänge“ der jungen Tanja Schildknecht gerät, versucht er mit allen Mitteln, Tanja von seinem Vater fernzuhalten. Er geht dabei so weit, ihr Geld anzubieten (Folge 429). Seine Bemühungen scheitern jedoch kläglich; Ludwig heiratet Tanja sogar.

Ende 1996 gelangt die Ehe von Ludwig und Tanja an einen Endpunkt, weil Tanja ein Verhältnis mit der drogenabhängigen Sonia Besirsky hat. Sofort drängt Frank seinen Vater zur Scheidung (Folge 577). Als Ludwig und Tanja sich trennen, zieht Frank zurück nach München. Doch geht der Kampf gegen Tanja, die inzwischen zu Ludwig zurückgekehrt ist, weiter. Als es deshalb wiederholt zum Streit zwischen Frank und seinem Vater kommt, ändert Ludwig sein Testament zugunsten von Tanja (Folge 590). Der Verlierer Frank räumt das Feld…

Spielsucht: Frank zockt Ludwig ab

Frank (Christoph Wortberg) hat für seinen Besuch bei Dr. Dressler eine charmante Begleitung (Alexandra Losito) mitgebracht. Doch die Fassade größtmöglicher Harmonie weist Risse auf...

Frank hat für seinen Besuch bei Ludwig eine Begleitung (Alexandra Losito) organisiert.

Im Mai 2001 steckt Frank wieder einmal in Geldnöten. Mittlerweile spekuliersüchtig, möchte er mit dem Vermögen seines Vaters die eigenen Schulden tilgen. Dazu bringt er bei einem Besuch seine „Freundin“ Melanie mit, eine gekaufte Schauspielerin, mit der er vorgibt, ein Haus bauen zu wollen. Um den moralischen Druck auf Ludwig zu erhöhen, wird außerdem behauptet, dass Melanie schwanger sei (Folge 806).

Ludwig leiht ihnen gutgläubig 20.000 DM. Melanie, deren Job damit erfüllt ist, reist ab. Frank fingiert daraus eine weitere Geschichte, um noch mehr Geld von seinem Vater zu schröpfen: Er behauptet, Melanie sei mit mit dem gesamten Geld durchgebrannt und er benötige die Summe noch einmal, um die durch Melanie verursachten Schulden zu begleichen.

Melanie und Frank reden miteinander

Melanie ist nicht bereit, Frank noch länger zu decken.

Letztendlich ist es Melanie, die dem alten Dressler Franks Geheimnis verrät: seine Spielsucht, die Ehelüge, die Schulden. Ludwig ist entsetzt. Doch er verzeiht Frank und drängt ihn zu professioneller Hilfe gegen seine Spielsucht. Frank fängt sich tatsächlich wieder, geht regelmäßig einem Halbtagsjob als Schreiner nach und arbeitet seinen Schuldenberg ab.

Frank geht seinen Weg

Franks (beruflicher) Selbstbestimmungswille verursacht immer wieder böses Blut zwischen Vater und Sohn. Frank möchte bei einem Restaurationsbetrieb anheuern; Ludwig hingegen befürchtet, dass Frank den Versuchungen der „weiten Welt“ noch nicht widerstehen kann und ohne Therapie wieder in die Spielsucht abgleiten wird (Folge 848).

Dressler zeigt Frank einen Geldschein

Same procedure... Ludwig und Frank gehen mal wieder im Streit auseinander.

Letztendlich errichtet Frank im Hinterhof von Haus Nr. 3 die "Restaurierungswerkstatt Dressler". Für Frank ein entscheidender Schritt in die lang ersehnte Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von seinem Vater. Ein weiterer Streit und ein weiteres Zerwürfnis zwischen Vater und Sohn bleiben nicht aus. Schon wenige Wochen später gibt Frank seinen Betrieb auf und nimmt ein spannendes Angebot an:

Am 16. Juni 2002 bricht Frank nach Riga auf, wo er alte Kirchen restaurieren wird (Folge 863). Danach wird er nie mehr für längere Zeit nach München zurückkehren. Das Verhältnis zu Ludwig bleibt angespannt.

Lindenstraße-Folge 1745 Das Testament

Ludwigs Beerdigung: Frank und die von Ludwig adoptierte Angelina (Daniela Bette)

Doch nach zahlreichen Kurzbesuchen in den folgenden Jahren bessert sich die Beziehung zwischen Vater und Sohn stetig. Im Jahr 2008 wird Frank selbst Vater eines Sohnes und zieht mit Frau und Kind nach Köln. Ende 2019 reist Frank aus einem traurigen Anlass nach München: Ludwig ist verstorben und Frank nimmt an seiner Beerdigung teil...